Das Schlimmste von gestern
Drei Personen: Sie ist achtundzwanzig, der Mann ist achtunddreißig
und der Sohn ist zwei Jahre alt. Der Mann setzt das Kind ins Auto,
bindet der Frau einen Strick um, befestigt den Strick dann an der
Anhängerkupplung des Wagens und schleift sie hinter dem Auto her durch
Hameln. Der Zweijährige kann seine Mutter eine zeitlang schreien hören.
Sie überlebt. Die Ärzte haben die Frau jetzt aus dem Koma geholt. Der
Mann sitzt in Untersuchungshaft. Das sind die Neuigkeiten bei N24/Die
WELT. Da fühlt man sich informiert.
https://www.welt.de/vermischtes/article159817460/Opfer-nach-Hamelner-Gewalttat-aus-Koma-zurueckgeholt.html
Nur
der pedantische Leser hat noch Fragen. Ob der Mann wohl Oberpfälzer
gewesen ist? Der Pedant liest noch einmal nach. „Ein Mann“ sei der Täter
gewesen, steht da. Dann könnte es natürlich ein Oberpfälzer gewesen
sein. Gut, daß es N24 gibt. Da lernt man was über „die Menschen, die
schon länger in Deutschland leben“. Oberpfälzer gibt es schon lange.
Sarkasmus
beiseite. Was man bei N24 nicht erfährt, muß man halt woanders suchen.
Wer suchet, der findet. Der Mann war Deutschtürke. Oder Türkdeutscher. https://www.compact-online.de/multi-kulti-deutschtuerke-schleift-angeseilte-frau-mit-auto-durch-hameln/
Jetzt
wissen wir es. Was wir noch nicht wissen, ist, warum die WELT/N24 das
nicht schreibt und wieso sie es dem Wißbegierigen zumutet, bei COMPACT
nachzulesen. COMPACT ist schließlich das Magazin, dessen Lektüre bei
Polizisten dazu führt, daß sie ein disziplinarrechtliches Verfahren am
Hals haben. So geschehen im März dieses Jahr bei einer AfD-Demo in Jena.
Polizisten hatten ein COMPACT-Magazin hinter die Frontscheibe ihres
Einsatzwagens gelegt – und zwar so, daß „die Menschen“ die Titelseite
sehen konnten, wenn sie an dem Polizeiauto vorbeidemonstrierten. Die für
diese Ungeheuerlichkeit verantwortlichen Beamten wurden strafversetzt.
Offiziell wurden sie einfach nur versetzt. „Strafversetzung“ gibt es
nicht mehr, glaube ich. Es gibt „Einmann“, „Rechte Hetzpresse“ und
„Versetzung“.
Warum schreibt Die WELT/N24 nicht, daß es sich bei dem Täter von Hameln
um einen Türken mit deutschem Paß handelt? Klarer Fall: Das würde
Vorurteile beim Leser schüren. Von den Leserinnen gar nicht zu reden.
Leserinnen sind bekanntlich Angehörige des empathischeren Geschlechts.
Die würden sich emotional womöglich im Übermaß mit der jungen Mutter
solidarisieren, die da fast zu Tode gekommen wäre. Sie würden zukünftig
kein seliges Multikulti-Lächeln mehr bekommen, wenn sie das Wort
„Deutschtürke“ lesen. Deswegen schreibt die WELT das nicht. Gegen „ein
Mann“ kann die empathische Leserin nichts Zusätzliches haben, weil das
Urteil über „ein Mann“ sowieso schon feststeht. Ein Mann, noch ein Mann
und noch einer sind schließlich Männer. Und Männer sind Schweine, das
weiß man. Da gibt es keine Vorurteile mehr zu schaffen.
Meinereiner
fragt sich natürlich, was diesen Deutschtürken dazu gebracht haben
könnte, daß er seine 28-jährige Ex-Freundin hinter dem Auto herschleift.
Angeblich soll es vorher bei einem Streit um Trennung und den
zweijährigen Sohn gegangen sein. Zwei Tage vor dem scheußlichen
Verbrechen habe der Deutschtürke schon damit gedroht, er werde die
Mutter seines Sohnes umbringen. Die Polizei sei vor Ort gewesen und habe
eine „GefährderInnenansprache“ … moment … eine „Gefährderansprache“
gehalten. Wir wissen nicht, warum. Wahrscheinlich wollte die Polizei ein
Zeichen setzen. Deutschtürken interessieren sich bekanntlich brennend
für gesetzte Zeichen. Es hat ja auch etwas genützt. Zwei Tage später hat
er seine Ex-Lebensgefährtin schließlich nur beinahe umgebracht. Man
sieht: GefährderInnenansprachen sind nützlich und retten Leben.
Es
könnte natürlich sein, daß die Achtundzwanzigjährige, über deren
Herkunft wir gar nichts wissen, eine Oberpfälzerin gewesen ist, die sich
bei den deutschen Väterrechten für unverheiratete Kindsväter auskannte
und den Deutschtürken im Verlauf des offensichtlich mehrtägigen Zwists
darüber aufgeklärt hat, daß er keine solchen Rechte hat, wenn sie nicht
will, daß er welche haben soll. Daraufhin könnte der sich gedacht haben,
ein bißchen schleifen würde dabei helfen, damit sie dann doch will, daß
er Väterrechte haben soll. Man weiß es nicht. Jedenfalls hätte man bei
N24/Die WELT nur Vorurteile geschürt, wenn man von einem Deutschtürken
geschrieben hätte. Bei deutschen Einmännern ohne den Zusatz „Türke“
funktionieren die nicht vorhandenen Väterrechte nämlich einwandfrei.
Noch nie hat man gehört oder gelesen, daß ein deutscher Einmann, dem
sein zweijähriger Sohn mit familiengerichtlichem Segen vorenthalten
wird, die umgangsvereitelnde Kindsmutter hinter dem Auto hergeschleift
hätte. Das könnte dazu führen, daß die Wörter „Türke“ und „schleifen“
von der allzu empathischen Leserin in einen Zusammenhang gebracht
werden, in den sie nicht gehören. Es gibt auch Deutschtürken, welche die
Mütter ihrer Kinder fast totgeprügelt haben, anstatt sie fast zu Tode
zu schleifen. Deswegen wäre es ja eben unzulässig, diesen Zusammenhang
zwischen „Türke“ und „schleifen“ herzustellen.
Bei „Einmann“ und
„schleifen“ besteht diese Gefahr nicht. Denn was die Einmänner in ihrer
Gesamtheit für welche sind, das weiß man schon.
Wir sehen: DIe
WELT/N24 hat alles bedacht und richtig gemacht, während COMPACT ohne
Sinn und Verstand nach vorne geprescht ist. Da ich nun aber die Meldung
bei COMPACT ebenfalls gelesen und pietätloserweise hier verlinkt habe,
werde ich mich freiwillig selbst versetzen, damit der astreine
Rechtsstaat nicht einzuschreiten braucht.
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